23.11.2009

Umzug

Nach einem ruhigen Freitag hieß es am Samstag dann Koffer packen. Da die Zimmer hier ja möbliert sind, war es wirklich außer nem Koffer nur noch zwei Rucksäcke und zwei kleine Tüten. ;-) Als erstes ging es zu Fuß mit Koffer und einem Rucksack bepackt Richtung neues Zimmer. Nachdem ich dann "eingecheckt" hatte und mir den Schlüssel besorgt habe ging es nochmal zurück ins alte Zimmer die restlichen Sachen inkl. Fahhrrad holen. Innerhalb von 90 Minuten war der Umzug dann erledigt. Wer kann eigentlich von sich behaupten, in 90 Minuten und ohne Auto umgezogen zu sein? ;-)
Abgesehen davon, dass ich nun kein Fernsehen mehr hab, ist hier eigentlich vieles besser. Kein Treppensteigen mehr, direkter Zugang von meinem Zimmer in den Garten und vor allem ein Bett, dass ich nicht jeden Tag von einer Couch in ein Bett und umgekehrt umwandeln muss. :-) Meine Mitbewohner sind nun ein 31-jähriger litauischer Student sowie mein Vermieter, einem ca. 50-55-jährigen Rumänen.Von den Entfernungen hat sich für mich nicht allzu viel geändert. Ich bin lediglich etwas näher an der Uni, dafür etwas weiter weg von der Themse. Preislich liegt es mit 420 Pfund/Monat auch noch 10 Pfund unter dem alten, ist aber doppelt so groß. :-)

Eastbourne & Co













Nur zweieinhalb Stunden nachdem ich meinen Besuch am Bahnhof verabschiedet hatte, ging es für mich auch in den (überfüllten) Zug. Mein Ziel war die englische Südküste, genauer gesagt Eastbourne. Nach einmal Umsteigen und 1 3/4 Stunden Fahrt war ich dann auch dort angekommen. Und wie bei meiner Ankunft in London Mitte September, verbrachte ich auch hier als erstes einige Zeit im McDonalds. ;-) Mit Besichtigen (abgesehen von ein paar Wohnungen ;-)) war an dem Tag nicht mehr allzu viel drin, dafür ging's noch in einen Club zum Feiern. Dieser befindet sich aber net irgendwo in der Stadt, sondern "schwebt" auf Stelzen über dem Meer. Das fand ich doch sehr stylisch. Innen drin war's dann eher ein durchschnittlicher Club, wobei es ein Pint Bier für günstige 1,80 gab.

Am nächsten Morgen ging es zuerst wieder an die gleiche Stelle wie den Abend zuvor, nur diesmal bei Tageslicht und gutem (zum Glück), wenn auch sehr windigem Wetter.  Von dort hat man einen sehr schönen Blick auf das Meer und die Küste (s. Bild). Nach einem kurzen Spaziergang durch die kleine, aber feine Fußgängerzone von Eastbourne ging's dann mit dem Auto zu Kreidefelsen ("Beachy Head"), welche sich etwas außerhalb von Eastbourne befinden. Hier war es extrem windig, so dass man sich sogar richtig gegen den Wind lehnen konnte. Die Landschaft und die Aussicht hier war doch recht beeindruckend. Wieder zurück im Auto ging es über sehr schmale Straßen durch ganz kleine Dörfer (Kategorie: Peppenkum ;-) ) nach "Lewes". Eine ebenfalls recht kleine Stadt mit einer schönen Fußgängerzone und einer alten Schlossruine. Kurz vor Anbruch der Dunkelheit ging es wieder zurück nach Eastbourne, was ca. 30 Autominuten von Lewes entfernt ist. Vor meiner Rückreise um halb elf habe ich mich dann noch "schnell" mit einer Pizza für die Zugfahrt gestärkt. Gegen kurz vor 24h war ich dann wieder zurück in Surbiton.


15.11.2009

Mein erster Besuch






Nachdem der Rest der Woche recht ruhig und unspektakulär verlaufen war, sieht man von dem Besuch des Fitnessstudios und eines Pubs, kam am Samstag mein erster Besuch (meine Freundin Laura) aus Schottland angereist um mich zu besuchen. :-) Nach einer langen Zugfahrt war dementsprechend einer ruhiger Abend angesagt. Sonntags hab ich dann erstmals Touristenführer in meiner englischen Heimat gespielt und wir sind gemütlich durch Kingston und entlang der Themse spaziert. Montags morgens ging's dann auf ins Zentrum von London, wo wir als erstes am Piccadilly Circus ausgestiegen sind um dann gemütlich durch die Oxford Street, Carnaby Street & co zu schlendern. Unerwarteterweise hab ich hier, besser gesagt Laura, einen Stand entdeckt der meine Lieblingsspeise im Herbst (heiße Maronen) verkauft hat. Die Gelegenheit habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so gönnte ich mir einen Plastikbecher voller Kastanien für 2 Pfund. Gut gestärkt ging's dann weiter durch den Hyde Park, bevor wir wieder mit der U-Bahn nach Camden auf seinen berühmten Markt gefahren sind. Nach unserem Mittagessen an einem der unzähligen asiatischen Schnellimbisse auf dem Camden Market machten wir uns zu Fuß auf in Richtung "Primrose Hill", von wo aus man einen herrlichen Blick über ganz London hat. Als wir dort oben waren setzte so langsam die Dämmerung ein, und wir fuhren wieder mit der Tube Richtung Trafalgar Square. Dort befindet sich auch die "National Gallery", welcher wir noch einen Besuch abstatteten. Dort hängen u.a. Bilder von Monet und Manet. Nach unserem kulturelllen Ausflug ging es nach einem Kaffee dann wieder auf die "Heimreise".

Dienstag war dann wieder Entspannen angesagt und am Mittwoch verabschiedete ich Laura mittags wieder. Nur wenig später ging's für mich dann auch in den Zug, aber dazu später mehr.

Wohnung gesucht und gefunden

Zwei Tage nachdem ich wusste, dass ich aus meinem Zimmer ausziehen werde, habe ich mit der Zimmersuche angefangen. Also habe ich wieder gumtree.com benutzt um was passendes für mich zu finden. Eine erste Anzeige sprang mir direkt ins Auge, leider sollte man erst ab 18h anrufen. Es war ungefähr gerade erst 14h oder so. Also kurz weitergesucht und schon fiel mir ein anderes Zimmer auf, das nur ca. 12 Minuten zu Fuß von meinem alten Zimmer entfernt liegt. Die Bilder davon sahen sehr verlockend aus, vor allem steht auf einem Bild ein paar Palmen im Vorgarten. Also direkt den Vermieter kontaktiert und für abends einen Besichtigungstermin ausgemacht. Als es dann soweit war fiel mir auf, dass die Palmen nicht nur auf dem Bild im Vorgarten stehen, sondern auch in der Realität existieren. In der Wohnung gab es noch zwei freie Zimmer, wovon eines etwas größer ist und zudem direkten Zugang zum Garten hat. Der Vermieter, ein entspannter Rumäne Mitte 40/Anfang 50, wohnt auch in der Wohnung und hat diese in den letzten 1 1/2 Jahre komplett renoviert. Dementsprechend schön und sauber sieht auch die ganze Wohnung aus. Für mich war direkt klar: Dieses Zimmer will ich, zumal es (minimal) günstiger ist als mein altes Zimmer, dafür aber doppelt so groß. Bei einer Tasse Kaffee wurde klar, dass wir uns gut verstehen und so hatte ich, ohne auf eine langwierige Suche gehen zu müssen, schnell ein neues Zuhause gefunden. Als Einzugsdatum haben wir dann den 14.11. ausgemacht.

Christmas Lights Switch-On in der Oxford Street



Am 02.11. bin ich nach Zentrallondon gefahren um mich mit Matthew (meinem maltesischen Mitstudenten) zu treffen, um a) die verschiedenen Aufgaben unserer Hausarbeit für das Fach "Requirements Engeneering & Management" zu besprechen und anschließend mit Matthew und seinen Freunden b) das Anschalten der Weihnachtsbeleuchtung in der Oxford Street zu begutachten. Die werden nämlich hier nicht einfach von heute auf morgen angeschaltet, sondern das wird natürlich gefeiert. Dementsprechend überfüllt war auch die Oxford Street, insbesonders direkt vor der Bühne. Auf dieser sangen im Laufe der ca. 1-stündigen Veranstaltung Peter Andre, The Saturdays und Taio Cruz. Zu sehen war zudem noch der Bürgermeister von London (Boris Johnson) sowie der Schauspieler Jim Carrey, der die Ehre hatte die Weihnachtsbeleuchtung anzuschalten. Recht zügig nach Ende der Veranstaltung löste sich die Menschenmenge wieder recht schnell auf. Da die Oxford Street danach noch für den Straßenverkehr komplett gesperrt war, konnte man dort nun einmal ganz entspannt entlang laufen. :-)

05.11.2009

Start in den November

Nach einem sehr faulen Sonntag stand montags einiges auf dem Programm, von dem ich teilweise vorher noch gar nichts wusste. Das Training in den letzten vier, fünf Wochen im Ruderclub diente quasi als eine Art "Assessment Centre", wo die Captain's des Clubs die Leistungen der einzelnen Anfänger beobachteten. Von ca. 35 "Neuen" sollten es letztendlich nur 14 Stück in die Mannschaft schaffen, d.h. ein volles Mitglieds des Kingston University Boat Club werden. Davon hatte ich (sowie die meisten anderen Anfänger) erst letzte Woche erfahren. Da hier einige Jungs waren die wesentlich besser in Form waren wie ich wusste ich, dass es für mich schwer werden würde genommen zu werden. Montags mittags um drei kam dann die Bestätigung per Mail, dass ich es leider nicht in die Mannschaft geschafft habe. Ich könnte jetzt zwar ein reguläres Mitglied des Kingston Rowing Clubs (kein Uni-Rudern) werden, jedoch sind die hier Jahresbeiträge recht hoch. Daher habe ich mich entschlossen meine Ruderkarriere hier nach etwas mehr als einem Monat wieder zu beenden. Da ich aber weiter Sport machen möchte, habe ich mich direkt nach der "Absage" im "Kingfisher Leisure Centre" (Fitnessstudio, Schwimmbad, Sauna, Squashplatz) über die Preise erkundigt. Dieser "Spaß" kostet 33,50, was ganz ok ist.

Abends habe ich mir dann ein gebrauchtes Fahrrad für 28 GBP gekauft, das ich mittags auf gumtree.com gefunden habe. Diese Seite ist nicht nur ein Gebrauchtwarenmarkt, sondern auch eine Stellenbörse, ein Wohnungsmarkt und einiges mehr. Über diese Seite habe ich auch mein Zimmer in Surbiton gefunden. Prinzipiell kann man diese Seite nur jedem empfehlen, der hier in London eine Unterkunft sucht. Das Fahrrad befand sich praktischerweise nur ca. 200m von meiner Wohnung entfernt. In gutem Zustand ist es übrigens auch noch, siehe Bild.

Am noch späteren Abend hat mir mein Vermieter mitgeteilt, dass er das Haus gerne komplett vermieten würde (z.B. an eine Familie). Also muss ich innerhalb der nächsten vier Wochen aus meinem kleinen, aber feinem Zimmer raus. Also muss ich nach nur zwei Monaten hier wieder auf Zimmersuche gehen. Nach diesem "Schock" (wobei so schlimm war es nicht) habe ich dann zu guter Letzt noch eine Zugfahrt anstatt für diesen Mittwoch (04.11.), erst für nächste Woche gebucht. In der Bestätigungsmail steht freundlicherweise direkt, dass eine Umbuchung 10 Pfund kostet. Die Fahrt kostet 17. Also fahr ich dann eben erst eine Woche später an die englische Südküste nach Eastbourne. ;-)



Helloween

Einen Tag nach Abgabe der Hausarbeit war mittags erstmal mein letztes Rudertraining auf der Themse auf dem Programm (dazu in einem späteren Beitrag mehr). Auf dem Rückweg vom Training habe ich zufälligerweise noch eine deutsche Studentin (die ich logischerweise kenne) getroffen und bin mit dieser auf einen Kaffee in ein schönes Café an der Themse gegangen. Danach ging es nach Hause um mich von den geistigen und körperlichen Anstrengungen der letzten Tage zu erholen. Abends ging's dann zum Feiern als erstes in die mir bekannte Kneipe "The Fighting Cocks" auf ein schnelles Pint, bevor ich mich zum eigentlichen Ziel des Abends in das Boat House des Ruderclubs machte. Dort war's zwar nicht übermäßig voll, lustig war's aber trotzdem. ;-) Auf dem Nachhauseweg ging es dann noch kurz in einen Club, bevor ich dann endlich nach Hause gegangen bin.

01.11.2009

Alltag ;-)

Am 30.10. musste ich meine erste Hausarbeit über das Thema "Spam Marketing" abgeben. Die letzten zehn Tage vor dem Abgabetermin, war ich dann neben dem Rudern hauptsächlich mit meiner Hausarbeit beschäftigt. Eine schöne Abwechslung dazu bildete eine nette Party am 23.10. bei einem maltesischen Kumpel. Dieser feierte mit seinen zwei Mitbewohnerinnen eine WG-Party im Zentrum Londons (Nähe Regents Park). Die Wohnung war überraschend groß, schön und verfügte sogar über einen Balkon. Und das alles zu einem sehr günstigen Preis von nur 1200 Pfund im Monat, was sich drei Leute teilen. Für "Drinks&Nibbles" hatten die Gastgeber ausreichend gesorgt. Und obwohl Malta der kleinste EU-Mitgliedsstaat ist, stammten ca. 15 von 25 Leuten auf der Party aus diesem Land.

Am 29.10. war es dann soweit und ich hatte meine erste Hausarbeit fertiggestellt. Neben einer ausgedruckten Version musste ich diese per e-Mail an den Dozenten senden und darüberhinaus noch an ein Programm, das den Inhalt der Hausarbeit auf "Diebstahl geistigen Eigentums" ("Plagiarism") überprüft. Auf letzteres wird hier sehr großen Wert gelegt, da bisher an jedem Vorlesungstag mindestens dreimal gesagt wurde, dass dies hier sehr ernst genommen wird. Wird man dabei erwischt, drohen schwere Sanktionen vom Herabstufen der Note bis zur Zwangsexmatrikulation. Ich habe jedenfalls alles Quellen belegt, das nicht meinen Gedanken entsprungen ist und bin jetzt gespannt auf meine erste Note in meinem Master-Studium. :-)

Eröffnung eines Bankkontos

Nach der Rückkehr aus Schottland ging für mich wieder der Alltag los. Moment: Habe ich hier eigentlich einen Alltag?!? Naja, jedenfalls musste ich noch eine Rechnung für meinen englischen Mobilfunkvertrag von T-Mobile bezahlen (350 Freiminuten + unbegrenzte Anzahl von SMS=15 Pfund/Monat). Da ich in England kein Bankkonto eröffnen wollte, hab ich mich dazu entschlossen den Vertrag nach Erhalt einer Rechnung zu zahlen. Ich wollte diese dann auf einer Bank bezahlen, für was jedoch eine Gebühr von 5 Pfund erhoben werden würde. Die freundliche Frau am Schalter hat mir dann empfohlen, doch einfach ein Bankkonte zu eröffnen. Ich bräuchte nur meinen Reisepass sowie meinen Personalausweis mit meiner deutschen Adresse vorlegen. So einfach wär's. Am nächsten Tag bin ich dann mit Ausweis und Perso zur Bank um ein Konto zu eröffnen. Da musste ich wie auf'nem Amt ne Nummer ziehen und warten bis ich an die Reihe kam. Nach ca. 20 Minuten (auf meinem Nummernzettel wurde die Wartezeit mit 17-22 Minuten angegeben), teilte mir mein Sachbearbeiter mit, dass ich doch noch ein Schreiben von der Uni brauche, in dem meine deutsche als auch meine englische Adresse bestätigt wird. Er konnte mir sogar genau sagen, zu welcher Mitarbeiterin der Uni ich gehen muss und in welchem Gebäude die sich befindet, um das Schreiben zu bekommen. Leider hatte er die Adresse vertauscht, und ich bin ans falsche Gebäude gelaufen. Die Uni-Gebäude befinden sich nämlich nicht alle auf dem Hauptcampus, sondern sind in ganz Kingston verstreut. Also ging's dann kurz nach Hause um nachzuschauen, wo das "richtige" Gebäude wirklich ist. Nachdem ich dies dann rausgefunden hatte und dort ankam hatte ich schon nach einer Minute das gewünschte Schreiben in der Hand. Danach konnte ich dann ein Konto eröffnen. Aber obwohl meine Uni meine englische Adresse bestätigt hat, konnte ich kein "normales" Konto eröffnen, da hierzu noch ein offizieller "Proof of Address" wie z.B. eine Gasrechnung, die an meinen Namen an meine englischen Adresse adressiert ist, benötigt wird. Also hab ich jetzt vorerst einen "Passport"-Account, der sich nur in ein oder zwei Merkmalen, die ich eh nicht benötige, unterscheidet.