22.10.2009

Die letzten 2 1/2 Tage in Aberdeen

Da ich an den letzten 2 1/2 Tage nichts besonderes mehr in Aberdeen gemacht habe, gibt es hierzu nur einen Eintrag, dafür aber noch ein paar Bilder von Samstag. :-)
Dienstags um zehn vor drei habe ich dann den National Express zurück nach London genommen. Während der Zug noch recht pünktlich abgefahren ist, gab es unterwegs ein paar Probleme, so dass ich ca. eine halbe Stunde später in London war. So kam ich dann anstatt um 23:30 erst um 0 Uhr in Surbiton an, wo es dann auch recht ordentlich regnete und ich auf dem Weg vom Bahnhof nach Hause noch ordentlich nass wurde. :-(






Am Meer & in Old Aberdeen

Auch samstags war gutes Wetter, so dass wir morgens mit einem Bus ans südliche Ende von Aberdeen gefahren sind. Hier liegt übrigens auch der Güterhafen von Europas "Ölhauptstadt", wo man jede Menge große Frachtschiffe zu Gesicht bekommt. Nach der kurzen Busfahrt ging es dann bei einer frischen Brise auf zu einem längeren Spaziergang über einen Golfplatz hin zum Meer. Anschließend fuhren wir wieder ins Zentrum von Aberdeen, besser gesagt "Old Aberdeen", einem Teil von Aberdeen, wo die University of Aberdeen sowie das King's College liegt. Dort wurden wir dann Zeuge einer schottischen Hochzeit und der Bräutigam trug natürlich... ein Kilt. Ob die Schotten tatsächlich nix unter ihrem Kilt tragen, konnte ich jedoch nicht ausmachen. ;-)

Nach jeder Menge frischer Luft endete der Tag so wie der vorige auch, im gleichen Pub bei einem Cocktail. :-)








20.10.2009

Aberdeen, 16.10.2009

Nach der langen (und eigentlich auch nicht anstrengenden) Zugfahrt habe ich freitags erstmal gut ausgeschlafen, bevor es bei einigermaßem gutem Wetter an den schönen Sandstrand von Aberdeen ging. Zum Baden ist es hier zwar ein wenig kalt (vor allem Mitte Oktober ;-)), aber Meer, Strand und Wellen haben doch immer etwas von Urlaub und Erholung. :-)

Auch der Rest des Tages war sehr entspannt: Am frühen Abend wurde noch fein gekocht bevor es mit einigen Leuten in ein Pub ging. Leider weiß ich den Namen des schönen Pubs nicht mehr, jedoch war dies in einer alten Kirche untergebracht und die Türen zu den Toiletten sahen aus wie Bücherregale. War also ein etwas anderes (gruseligeres ;-)) Ambiente als in einem üblichen schottischen Pub. Und auch preislich war es dort recht angenehm. So kostete ein Cocktail-Pitcher (ca. 4-5 Gläser) 8,50 Pfund (ca. 9,30€).






Ein Tag im Zug, 15.10.2009

Am 15.10. fiel der Startschuss zu meinem 5-tägigen Trip nach Aberdeen. Also ging's morgens um halb zehn mit einem Southwest-Train von Surbiton nach Vauxhall (ca. 20 Minuten Zugfahrt). Dort war dann das erste mal Umsteigen angesagt. Dort musste ich dann die U-Bahn ("Victoria Line") nehmen, die mich zum "King's Cross St. Pancras"-Bahnhof brachte. Dort wechselte ich dann in einen Zug des "National Express East Coast", der mich in ungefähr sieben Stunden von London nach Aberdeen befördern sollte. Am Bahnhof "King's Cross" war ich jedoch kurz verblüfft, als mein Zug der einzige auf der Anzeigetafel war, der keine Verspätung hatte. 5 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt hat mich dann jedoch die Realität eingeholt, und mein Zug hatte plötzlich eine Verspätung von 20 Minuten. Naja, da ich nicht mehr umsteigen musste, war dies zum Glück nicht weiter tragisch. ;-) Im Zug bin ich dann auf meinen reservierten Platz (kostet hier im Gegenteil zur Deutschen Bahn keine Gebühr), an dem es neben einer Steckdose auch eine kostenlose Internetverbindung gibt. Da ich meinen Laptop dabei hatte, verging die Zeit auf der langen Fahrt durch das extrem nebelige und graue England recht flott. In Schottland wurde das Wetter dann besser und ich hatte bei der Fahrt an der Küste einen schönen Blick auf das Meer. Um kurz vor 18 Uhr kam ich dann nach 12 Zwischenstops und fast pünktlich (10 Minuten Verspätung) in Aberdeen an.



14.10.2009

Frei ;-)

Von Montag bis Mittwoch dieser Woche gibt's unimäßig nicht viel zu berichten. Vorlesungen hab ich keine, stattdessen geht's auf Literatursuche für meine 1. Hausarbeit über das Thema "Spam Marketing", die ich am 30.10. abgeben muss. Die Hausarbeit (für das Fach "Research Methods") sollte mindestens 5 Quellen aufweisen können, aus 3000 Wörtern bestehen und sich unter anderem mit den Themen "Trojan Infestation" sowie "Pharmaceutical Marketing" befassen. Hierzu habe ich auch einen schönen Artikel gefunden, der genau diese zwei Themen behandelt. ;-) Ansonsten habe ich auch noch einige relevante Artikel gefunden, so dass ich die Literaturrecherche nach knapp 3 Tagen als erledigt abhaken kann. Jetzt geht's nur noch ums Schreiben. ;-) Damit beginne ich dann aber erst nächsten Mittwoch, da ich von Donnerstag bis Dienstag in Aberdeen sein werde.

Rudertechnisch betrachtet gab es am Montag eine einstündige Einheit auf dem Rudergerät zur Verbesserung der Technik, die im Vergleich zu Samstag nur halb so anstrengend war. Dienstags stand eine kurze "Cross-Session" auf dem Programm, d.h 3 Meilen Joggen sowie ein paar weitere Laufübungen. Mittwochs ging es dann für eine halbe Stunde zum Aufwärmen auf die Rudergeräte bevor wir dann 90 Minuten lang auf der Themse gerudert sind. 

11.10.2009

Schon wieder Sonntag

Nach 5 langen Tagen an der Uni letzte Woche ging es heute nochmal an die Uni, zum ersten Mal in die Bibliothek. ;-) Zu meinem Erstaunen gibt es auch sonntags jede Menge scheinbar fleißige Studenten, die ihre Zeit in der Bibliothek verbringen. Bei der genaueren Betrachtung ihrer Computerbildschirmen fiel mir dann jedoch auf, dass auf 8 von 10 Monitoren die Facebook-Seite geöffnet war. ;-)
Ich war jedoch auch nicht zum Lernen dort, sondern ich habe dort nur auf ne Bekannte gewartet, mit der ich dann in der Uni-Kneipe "The Space" einen Kaffee trinken gegangen bin. Auch dort war ich das erste Mal und mein erster Eindruck davon ist eigentlich auch ganz gut: Leinwand für Sportereignisse, drei Billardtische und ein Kaffee für 1,20. Kann man nix sagen. ;-)
Nach ner Stunde ging's dann wieder nach Hause um mich für eine kleine Joggingrunde umzuziehen. Pünktlich zum Joggen wurde der englische Regen dann von der Sonne abgelöst und es ging mit einem Südafrikaner auf eine schöne Runde von Kingston über den "Barge Walk" zum "Hampton Court Palace" und dann durch den "Bushy Park" (dort haben wir viele Hirsche gesehen) zurück nach Kingston. Nach ca. 45 Minuten war der heutige Tag dann in sportlicher Hinsicht vorüber. Morgen geht es dann wieder zum Training in den Boat Club.

Rudern auf der Themse

Nachdem freitags das erste "Landtraining" des Ruderclubs absolviert wurde, ging es am Samstag auf die Themse. Uns wurde gesagt, dass wir auf jeden Fall pünktlich um 11:45 da sein sollten. Die meisten "Ruderwilligen" waren dann tatsächlich auch pünktlich, lediglich die Trainer bzw. Steuerleute kamen mit einer 20-minütigen Verspätung an. Vorbildlich. ;-) Unsere Gruppe bestand aus knapp 30 Ruderanfängern, was bedeutete, dass zuerst 16 Leute auf zwei "Achter"-Booten ins Wasser gingen, während der Rest (darunter auch ich) sich zuerst auf den Rudergeräten (im Englischen als "Ergo(meter)" bezeichnet) im Fitnessstudio "warm" machen sollte. Das "Warmmachen" war jedoch schon eine sehr intensive Angelegenheit. ;-) Nach ca. 10km (laut Anzeige) und ca. 55 Minuten auf dem Rudergerät ging es dann endlich in ein richtiges Boot auf's Wasser. Wir hatten hierzu auch beste Ruderbedingungen (warm und sonnig, im Gegensatz zu dem Rest der Woche). Wirklich viel gerudert sind wir nicht, das Hauptaugenmerk lag erstmal im Synchronisieren der Bewegungen. Die Anweisungen des Steuermanns (besser gesagt Steuerfrau) bekommt man hier übrigens über Lautsprecher mitgeteilt, die vor jedem Sitz im Boot angebracht sind, so dass auch diejenigen, die am weitesten vom Steuermann entfernt sitzen, mitbekommen was dieser sagt. Begleitet wird man hier zudem noch von einem Coach der mit einem Motorboot das Ruderboot begleitet und weitere Anweisungen per Megafon an die Crew gibt. Sehr professionell hier das Ganze. :-)
Am Montag geht's dann wieder weiter mit Training im Gym (Fitnessstudio). Ab dann stehen jede Woche 5 Trainingseinheiten auf dem Programm, davon 2 auf dem Wasser, zwei im Fitnesstudio und eine im Schwimmbad, wenn ich das richtig mitbekommen habe. :-)

Der Rest des Tages stand dann Erholung auf dem Programm, d.h. "Extrem-Couching", Fernsehen (Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft (und der Niederlage U23)) sowie einem Feierabend-Bier mit meinem Vermieter.

Zirkeltraining im Boat Club

Am Freitag ging es direkt nach der Uni zum Boat (Ruder) Club-Haus, welches ca. 20 Minuten zu Fuß von meiner Uni entfernt liegt. In dem Fitnessstudio des Ruderclubs wurde dann ein "schönes" Zirkeltraining absolviert. Auf dem Programm standen zwei Runden auf einem Parcours mit 14 Stationen. Pro Station wurden 40 Sekunden trainiert bevor es in einer 20-sekündigen Pause dann an die nächste Station ging. An den einzelnen Stationen mussten dann Sit-Ups, Liegestütze, Crunches, Sprints, Sprünge etc. absolviert werden. Nach ca. 35 (am Ende sehr langen) Minuten war das Leiden dann vorüber und ich wusste, dass ich wohl einen schönen Muskelkater bekommen würde (vor allem im Rücken-, Brust-, Schulter- und Bauchbereich). Lediglich meine Beine überstanden das Training recht problemlos.
Im Anschluss daran ging es dann noch in zwei Pubs, wobei das zweite eine coole Rockkneipe war ("The Fighting Cocks"). In dieser spielen jeden Freitag und Samstag Bands und montags ist immer ein "Comedy Club" angesagt. Da werd ich demnächst wohl nochmal hingehen. :-)

Requirements Engeneering & Management

Nach einem faulen Sonntag ging es in eine anstrengende Woche an der Uni. Auf dem Plan stand das Fach "Requirements Engeneering and Management", das von Montag bis Freitag jeweils von ca. 9-17 bzw. 9-18h von zwei Dozenten abwechselnd unterrichtet wurde. Das funktionierte meistens so, dass ein Dozent einen ca. 60 bis 90-minütigen Vortrag über ein Thema hielt und im Anschluss wurde dann unter Aufsicht des anderen Dozenten eine Fallstudie zu diesem Thema in Gruppenarbeit (3-4 Studenten/Gruppe) bearbeitet. Die Gruppen blieben immer für einen Tag die bestehen und wurden am nächsten Tag dann neu gemischt. So habe ich in dieser Woche mit Leuten aus Indien, Bangladesh, Afghanistan, Nigeria, Zypern, Malta und England zusammengearbeitet.
Da beide Dozenten über recht viel Praxis- und Auslandserfahrung verfügen, haben wir auch einige lustige und interessante Aspekte au deren Projektarbeit erfahren, was die Vorlesungen recht unterhaltsam gestaltete. Einer der Dozenten verwendete zudem recht häufig das "f-Wort" sowie weitere andere nicht gerade vornehme Ausdrücke des englischen Wortschatzes. ;-)
Einige Teile des Unterrichts waren mir durch mein Wirtschaftsinformatik-Studium bereits bekannt wie z.B. Klassendiagramme oder UML, die meisten Sachen waren mir jeodch vorher noch unbekannt (mehr 85% der Vorlesungen).
Ansonsten ist von dieser Woche noch zu erwähnen, dass es hier günstiger ist, wenn man nicht in eine der beiden Mensen zu Mittag isst, sondern in einem der vielen kleinen Restaurants neben der Uni. So bekommt man dort mittags z.B. ein sehr feines Chicken Curry inkl. Getränk für 4 Pfund.

05.10.2009

Ein typischer Sonntag

Nachdem ich gut und lange geschlafen hab, hab ich den meisten Tag auf der Couch entspannt, abgesehen von ein bisschen Einkaufen, einem Drink an der Themse mit einer deutschen Studentin sowie dem Lesen empfohlener Artikel für das Fach, welches ich vom darauffolgenden Montag bis Freitag habe ("Requirements Engeneering and Management"). Zum Abschluss des Wochenendes gab es dann noch den "Tatort". ;-)

Ganz viel frische Luft

Samstags mittags ging's bei extrem windigem Wetter nach Notting Hill auf den Portobello Market (bekannter Antiquitätenmarkt), wo ich mich mit einer saarländischen Freundin (Lina, studiert auch in England) getroffen hab. Auf dem Antiquitätenmarkt gibt es neben jedmöglichem Krimskrams auch Obst- und Gemüsestände sowie einige Essensstände. Nach ca. 30 Minuten auf dem Markt ging es dann zu Fuß quer durch Notting Hill, den Hyde Park sowie der noblen Einkaufsstraße "The Old Bond Street". Nach dem ca. 4-stündigen Spaziergang sind wir dann nach "Chinatown" gegangen, wo wir in einem chinesischen (logisch) Restaurant was gegessen haben. Von der bekannten asiatischen Freundlichkeit war hier jedoch nichts zu spüren, viel mehr herrschte hier bloße Hektik und die Bedienungen waren stets darum bemüht so schnell wie möglich wieder vom Tisch der Kunden wegzukommen. Geschmeckt hat's trotzdem recht gut. Nach einem anschließenden O-Saft an der frischen Luft ging's dann wieder zurück Richtung Surbiton, wo ich dann (zum ersten Mal seit ich hier wohne) in den Genuss des englischen Regens gekommen bin. ;-)

In meiner Straße hatte ich dann noch eine ganz spezielle Begleitung: Ein Fuchs der auf der andren Straßenseite im gleichen Tempo in die gleiche Richtung wie ich gelaufen bin. Mit nach Hause genommen hab ich ihn dann aber nicht. ;-)








Research Methods Tag 2

Freitags ging's genauso weiter wie am Tag zuvor, wobei natürlich die Themen der Vorträge andere waren (z.B. "Research Ethics", "Open Source data handling: An introduction to Scilab"). 

In der Mittagspause hab ich dann zum ersten Mal das typisch englische "Fish & Chips" gegessen habe. Ich muss zugeben, es hat sogar sehr gut geschmeckt, obwohl ich a) normalerweise keinen Fisch esse und b) es Essen aus der Mensa war. Nur etwas größer hätte die Portion können sein. ;-)

Um 18h war ich dann wieder zurück nach Hause. Nach einer Stunde Erholung ging's dann zum "Schwimmtest" für den Ruderclub ins "Kingfisher Leisure Centre". Dort musste man im Schwimmbad beweisen, dass man a) 4 Bahnen mit T-Shirt und kurzen Sporthosen schwimmen kann und b) sich 5 Minuten über Wasser halten kann. Nicht wirklich ein schwieriger Test, aber eben notwendig um einen für die Mitgliedschaft im Ruderclub notwendigen Schein bekommt.

Anschließend ging's dann zum Abschluss des Tages noch mit allen Leuten vom Ruderclub in ein Pub ("The Oak").

Research Methods

Am letzten Donnerstag ging die Uni dann richtig los mit dem Fach "Research Methods". Dies fand im Gegensatz zu meinen anderen Kursen nicht am "Penrhyn Road"- sondern am "Roehampton Vale"-Campus der Kingston University statt. Das bedeutete, dass ich mich früh morgens (kurz nach 7) aus dem Bett schwingen musste, damit ich um kurz nach 8 am Penrhyn Road-Campus mit dem kostenlosen "Inter-Site"-Uni-Bus an den "Roehampton Vale"-Campus fahren konnte. Die Fahrt dauert eine knappe halbe Stunde bis man dort ist. Der Campus ist etwas außerhalb Kingstons gelegen und besteht eigentlich nur aus einem Gebäude (+2 Nebengebäude), in dem normalerweise nur Studenten des Ingenieurwesens studieren. Ich bin jedenfalls froh, dass ich dort nur zwei Tage verbringen musste. 

In den Vorlesungen, die von 9-17h dauerten gab es 6 Vorträge, u.a. über "Literature Survey" und "The Nature of Research", wobei der Dozent des letzteren mich stark an den Crocodile Hunter erinnert hat (braun-gebrannt, Sandalen, kurze Khaki-Hosen, bis zum Bauch aufgeknöpftes Kurzarmhemd). Auch wenn die Optik ungewohnt war, so war es doch ein sehr interessanter und unterhaltsamer Vortrag.